Einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung zufolge haben Frauen beim Wiedereinstieg in den Beruf nach der Elternzeit Nachteile beim Gehalt Die Weiterstädter Landtagsabgeordnete, Heike Hofmann, sprach von einem „gesellschaftspolitischen Warnsignal“.
Hofmann sagt dazu: „Wir alle sollten ein Interesse daran haben, dass Menschen in Deutschland Familien gründen und Kinder haben wollen. Wenn nun insbesondere Frauen nach der Elternzeit im Beruf signifikant schlechter gestellt sind, wie die Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung nachweist, dann ist das ein familien- und ein frauenpolitisches Problem.“
Der Studie zufolge schaden berufliche Auszeiten wie die Elternzeit nach wie vor beim Gehalt. So verdienen Arbeitnehmerinnen, die nach mehr als einem Jahr Elternzeit wieder berufstätig werden, durchschnittlich zehn Prozent weniger als ihre kinderlosen Kolleginnen. Nach einer kürzeren Unterbrechung der Berufstätigkeit liegt der Unterschied zu Lasten der Mütter immer noch bei 6,5 Prozent. Die Forscher stellten zudem fest, dass Arbeitgeber die Berufsunterbrechung nach der Geburt vielfach als Beeinträchtigung der Qualifikation und als Ausdruck fehlender Karriereorientierung betrachteten. Oftmals würden Frauen nach der Elternzeit in weniger verantwortungsvollen Positionen mit geringeren Aufstiegschancen beschäftigt.
„Ich würde mir bei diesem Thema eine fortschrittlichere Haltung der Arbeitgeber in Deutschland wünschen. Viele Frauen entdecken als Mütter neue Stärken und entwickeln Fähigkeiten, die sie zu besseren Mitarbeiterinnen machen. Dies sollten auch Arbeitgeber erkennen. Das Muttersein ist kein Qualifikationsmangel. Andere Länder zeigen, dass es auch anders geht: In Schweden zum Beispiel verdienen Mütter ab 40 Jahren mehr als Kinderlose, in den USA helfen gleitende Arbeitszeiten anspruchsvolle Jobs mit der Kindererziehung zu vereinbaren und so beruflich aufzusteigen. Hier müssen wir ansetzen und besser werden“, sagte Hofmann.